Kommentare zur Reise von Bad Leonfelden nach Barleben.
von Johann Hammerschmid
Am 08.10.2014 schrieb Johann Hammerschmid:
Erste Etappe nach Susice wunderbar zu fahren. Kein Verkehr, man bekommt den Eindruck, hier wandern die Menschen ab.
Vor ca 25 Jahren war ich schon mal in Susice. Das war ein beschaulich schöner Flecken! Kein Auto am Hauptplatz. Ich durfte damals nur zum Ausladen der Koffer vor das Hotel fahren. Rundherum Geschäfte für die wichtigen und weniger wichtigen Dinge des Lebens. Im Fluss, unter der Fußgängerbrücke standen zahlreich stattliche Forellen.
Heute – der ganze Platz voller Autos! Jede Menge unseliger Geschäfte mit Waren die keiner braucht aber alle haben wollen. Das tut weh. So ein wunderbarer friedlicher Ort war das. Der Charme und die Forellen sind dahin.
Laden im Café L’Amour. Traue mich nicht mit max Strom laden. Die Kellnerinnen haben keinen Schlüssel für den Sicherungskasten. Spannend!
Dann, kurz vor Karlsbad, 16:15 Zwischenlandung in Bochov ca 40km vor der Grenze. Der Wirt macht sich Sorgen um seine Stromrechnung. Ich zahle fürstlich.
Der Grenz-Tourismusort Jachimov ist in einem jämmerlichen Zustand wie so viele Orte in der Grenzzone.
19:00, über 400km gefahren.
Alles funktioniert bestens. Tempomat ist neu und superpraktisch. Danke und Kompliment an Edi.
Nach so langer Fahrt will auch die Stromhand mal einen Stellungswechsel.
Bin in Tannenberg angekommen, südlich von Chemnitz.
Nettes Hotel gefunden „Zum Hammer„.
Das ist wahres Abenteuer: Keine Ahnung wo man ist, Akku vollkommen leer, fortgeschrittene Dämmerung, und Hunger!
Der Besitzer kannte Johammer – ganz selbstverständlich. Das hat mich richtig gefreut. Herr Böttger hat dann gleich seine Garage zur Verfügung gestellt.
Jetzt laden und laben.
Am 09.10.2014 schrieb Johann Hammerschmid:
Aufbruch 09:30, die Routenplanung wird gleich durch Straßensperre, Navi und fehlende Ortskenntnis komplett zunichte gemacht. Umwege erhöhen die Ortskenntnis, ja. – Leeren aber auch den Akku! Die Ebene von Sachsen Anhalt und das Dahingleiten (natürlich mit Tempomat ) lässt wunderbar Eindrücke sammeln und ordnen.
Steuere erstmals direkt eine e-Tankstelle in Halle an. Entspannend, mal nicht betteln zu müssen.
Nach dem Essen und Streckenplanung Richtung Barleben ist der Johammer ausreichend geladen. Halle – eine Reise wert!
Treffe vor 16:00 Herrn Falk Höhne von EMB. (Elektromotoren Barleben fertigt für den J1 den Stator des Antriebsmotors.) Höchst inspirierendes Gespräch unter Gleichgesinnten, herrlich. Fortsetzung beim Abendessen und Bier im Hotel Sachsen Anhalt. Fast hätten wir was Wichtiges vergessen zu besprechen. – Wir wollen den bereits hervorragenden Motor noch besser auf den J1 abstimmen und das Drehmoment beim Anfahren nochmal steigern.
Zufällig treffe ich am Eingang den Hoteldirektor. Herr Max Bertram kannte Johammer auch bereits. Das freut nach so einem weiten Weg.
680km, Durchschnittsverbrauch: 4kWh/100km. Zugegeben, da sind ein paar Windschatten- km dabei.
Am 10.10.2014 schrieb Johann Hammerschmid:
09:00 Besprechung, Festlegung der nächsten Schritte zur Motoroptimierung.
Es ist stark bewölkt, fahre die kürzeste Strecke gen Süden. Autobahn. Auf Höhe Leipzig wird es freundlicher. Nach 180 km muss ich mir die Beine vertreten, Zwischenlandung auf Shell Tankstelle. Komischer Ort.
16:00 Hof, Pizzeria Giuseppe, laden, Bier, essen im Biergarten. Die Steckdose verträgt 16 Ampere, dann fällt doch die Sicherung. Der Sicherungskasten ist nicht auffindbar, ab zu einer Benzin Tankstelle beim Kaufhof.
17:30 Auffahrt zur Autobahn gesperrt. Umweg, das auch noch! Voll unsuper.
Weiden i.d. Oberpfalz, Hier werde ich nach der langen Fahrt reichlich belohnt. Bei der such nach einem Hotelzimmer treffe ich Thomas. Wir sitzen dann noch bis spät in der Nacht fachsimpelnd bei hervorragenden Wein. Hänsel und Gretel heißt der sympathische Weinladen.
Am 11.10.2014 schrieb Johann Hammerschmid:
Nach kurzer aber doch erholsamer Nacht genieße ich das Markttreiben am Hauptplatz. Da komm ich wieder her!
11:30 Abfahrt durch gepflegte Landschaft bis Cham. Bei entspanntem cruisen lässt sich Erlebtes wunderbar reflektieren. Die Gespräche mit interessanten Menschen klingen nach, helfen den Horizont erweitern. Bin zufrieden.
Der J1 läuft verlässlich, einige wichtige Details werden wir zum Saisonstart 2015 noch verbessern. Obwohl anstrengend, jetzt, wo die kurze Reise zu Ende geht spüre ich deutliche Lust auf die Nächste.
Im Restaurant Bräu Pfandl bestelle ich Kabeljau mit Spinat und 16 Ampere für den Johammer. Vorzügliches Küche, nette Wirtin. Vergebe spontan den goldenen Johammer. Tut euch Gutes und fahrt alle da hin! Das Hotel am Tor in Weiden bekommt natürlich auch einen Goldenen.
15:00 weiter nach Putzleinsdorf zum Füchsl. Kurvige Strecke, bekomme immer mehr Lust, fahre richtig „unökonomisch“ aber trotzdem nicht laut. Kann bei den Füchsls eh wieder nachladen. Die Menschen an der Straße lebend, bekommen nichts mit, ausser, sie sehen uns. Ein gutes Gefühl niemanden dabei auf die Nerven zu gehen – fahren.
Während Kaffee, Kuchen und ausgiebigen Austausch, war zu lang nicht da, regnet es, finstere Nacht. Egal, nur mehr eine Stunde nach Hause.
Gesamtdistanz (Bad Leonfelden – Barleben – Bad Leonfelden) 1355km
Energieverbrauch 55,2kWh
Diese Enegiemenge wurde während der Reisezeit (4 Tage) auf einer 15m² großen Photovoltaikanlage erzeugt.
super berichte werde mal bei euch vorbeischauen dieses jahr. fahre selbst elektrisch auf 4 rädern.